Kaum 47 Prozent der Bewohner Berlins sind auch auch in der Metroople geboren. Die Mehrheit zog aus nahen oder fernen Weltgegenden zu. Die Stettiner, die bis vor kurzem die größte Gruppe unter den Zugezogenen stellten, wurden von Damaskus überholt.
Berlin mit seinen heute 3,7 Millionen Einwohnern schlägt bei der Zahl der Zuzügler in den letzten Jahren alle Rekorde. In der deutschen Hauptstadt siedeln sich jedes Jahr bis zu 50.000 Menschen neu an. Die gebürtigen Berliner sind in der Minderheit.
Aus einer Studie des Rundfunks Berlin-Brandenburg geht hervor, dass sie nur 47 Prozent der Bewohner stellen, also 1 Million und 736.000. Die anderen 1,975 Millionen sind zugezogen.
Unter den zugezogenen Deutschen überwiegen Menschen aus Brandenburg (fast 200.000) und Nordrhein-Westfalen (rund 134.000). Die Zahlen aus diesen beiden Bundesländern erklären sich von selbst: Die deutschen Hauptstadt ist das natürliche Zentrum der Region und zieht seit Jahren Brandenburger an. Und der Zuzug aus Nordrhein-Westfalen hängt unter anderem mit dem Umzug von Bundestag und Regierung von Bonn nach Berlin vor 20 Jahren zusammen. Dieser hatte den Umzug einer Armee von Beamten samt ihrer Familien zur Folge.
Bei den Städten liegt Hamburg vorn. Von dort zogen 22.000 Personen nach Berlin.
Die heutige deutsche Hauptstadt ist eine multikulturelle Stadt. Man spricht in 103 Sprachen (nur in London werden noch mehr Sprachen gesprochen).
Woher kommen die Bewohner der Metropole? Die meisten Menschen sind auf dem Gebiet des heutigen Polen geboren (136.000). Nicht immer aber sind es Polen. Die Statistik zeigen, dass davon 47.000 Personen noch vor 1946 geboren sind. Die nach 1946 geborenen Polen zählen 90.000. Die Zahl sorgte für Überraschung, wurde doch bislang berichtet, dass in Berlin etwa 50.000 Menschen polnischer Herkunft leben. Auf den ersten Plätzen liegen Türken (102.000), Polen und Russen (knapp 50.000).
In den letzten Jahren machte sich in der Statistik auch der Zustrom geflüchteter Menschen bemerkbar. Noch 2015 war Stettin die Stadt, aus der die meisten Personen nach Berlin zogen. 7296 gebürtige Stettiner leben derzeit in Berlin.
Stettin wurde jedoch entthront von der syrischen Hauptstadt Damaskus. 14.700 Damaskuser leben heute in Berlin. Gleich nach Stettin kommt wieder eine syrische Stadt: Aleppo mit rund 7000 Personen.
Neu-Berlinerinnen und Neu-Berliner mögen vor allem zwei Bezirke: Mitte und Friedrichshain-Kreuzberg, wo sie zwei Drittel der Bewohner stellen. Die meisten gebürtigen Berliner leben in den nördlichen Vierteln Reinickendorf und Spandau.
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Aus dem Polnischen von Nancy WALDMANN